Stereo 2014-03, die seite 144 lesen sie online

DVDs

NEUES AUS

DER MUSIKWELT

DVD

REO Speedwagon

LIVE AT MOONDANCE JAM

F to n tie ts /S o u lfo o d CD (7 6 ') u n d D VD (8 8 ')

B ild : NTSC 16:9; T o n : DD 2 .0 u n d 5.1; E xtras:

In te rv ie w

Paul Rodgers

LIVE IN GLASGOW

E agle V is io n /E d e l D VD

(1 5 0')

B ild : 16:9; T o n: d ts , D D 5.1, PCM S te re o ; E xtra s:

In te r v ie w e tc .

Ganz so alt wie der 1915 erstmals

gebaute Pickup-Truck REO Speed

Wagon ist sie noch nicht, 46 Jahre

hat die danach benannte US-Band

aber auch schon auf dem Buckel. Ihr

Arenarock hatte denn auch reichlich

Rost angesetzt, als Kevin Cronin und

Mannen 2010 auf dem Moondance

Jam Festival in Minnesota gastier-

ten. Die Powerballade „Keep On

Loving You“ und Rockradio-Hits

wie „Take It On The Run“ gehen

zwar immer noch ins Ohr, frühe-

re Live-Fassungen sind den alters-

schwachen auf dem CD/DVD-Set

hier aber klar vorzuziehen.

hake

★ ★

TONQUALITÄT ★

★

BILDQUALITÄT ★

★

Um den Stand der Rock-San-

geskunst scheint es zunehmend

betrüblicher bestellt zu sein, je -

denfalls wenn man sich die aktu-

elle Verfassung mancher Stars da-

raufhin vor Ohren führt. Schwei-

gen über die eines Joe Cocker ist

ein Akt von Höflichkeit. Ein Bruce

Springsteen berührt zumal bei

DVDs immer öfter peinlich dort,

wo er offenbar vergessen hat, dass

er die Lieder auch mal richtig ge-

sungen (!) hat. Bei Rod Stewarts

unlängst veröffentlichter „Rari-

ties“-Retrospektive,

dürftigem

Destillat aus den vier CDs der „Rod

Stewart Sessions 1971 -1998“ von

2009, fällt bei fast jedem Song auf,

ein wie viel besserer Sänger er mal

war als zuletzt bei den Sessions

zu „Time“. Große Ausnahme un-

ter diesen Veteranen ihrer Zunft ist

Robert Plant, der als Leadsänger

seit Jahren immer nur noch mehr

Bewunderung verdient.

Eine andere Ausnahme ist Paul

Rodgers, der das Publikum als

Queen-Frontmann auf der Tournee

2005 sichtlich (auf DVD dokumen-

tiert) mit seiner Deutung von „Fat

Bottomed Girls“ begeisterte. Wie

Ian Hunter oder Graham Parker in

vorgerücktem (und ein Muddy Wa-

ters in hohem!) Alter nutzt er sou-

verän seine Ausdrucksmöglichkei-

ten in der ganzen Breite, über die

er - das Konzert in Glasgow nach

fast 50-jähriger Karriere als ers-

ter „Solo“-Auftritt mitgeschnitten

- nach wie vor verfügt. Die beiden

Gitarristen dürfen sich beim neuen

Song „Warboys“ ein großes Duell

liefern. Rodgers bekannte Ohrwür-

mer musizieren sie so wenig rou-

tiniert wie den uralten „Louisiana

Blues“. Wer die komponierte, wird

verschwiegen - eine üble Unsitte,

wie fast immer bei DVD.

Franz Schöler

MUSIK/INHALT ★ ★ ★ *

TONQUALITÄT ★ ★ ★ *

BILDQUALITÄT ★ ★ ★ *

Muse

LIVE AT ROME OLYMPIC STADIUM

W a rn e r D VD (117') u n d CD (6 5 ')

B ild : NTSC 16:9; T o n : P C M -S te reo , D D 5.1, DTS 5.1;

E x tra s : B o n u s -L iv e tra c k s , D o ku

Die Zauberformel heißt „4k Ultra High

Definition“ und besagt, dass Muse

als erste Rockband überhaupt einen

Konzertfilm mit vierfacher HDTV-Auf-

lösung gedreht haben. Käufer der

DVD und Nutzer heute üblicher Blu-

ray-Player müssen auf den Sehge-

nuss jedoch genauso verzichten wie

all jene, die keinen Ultra-HD-Fernse-

her zu Hause haben. Doch auch so

macht die Aufzeichnung vor histori-

scher Kulisse in Rom mit ihren Las-

ereffekten, Feuersäulen und Video-

leinwänden, mit Hitsongs wie „Sur-

vival“ und einer fesselnden Live-At-

mosphäre großen Spaß.

hake

MUSIK/INHALT ★ l

TONQUALITÄT ★

★

BILDQUALITÄT ★ l

Deep Purple

PERFECT STRANGER LIVE

E agle V is io n /E d e l D VD

(141')

B ild : 4 :3 + 16:89; T o n: d ts , D D 5.1, DD S te re o ;

E x tra s : D o k u

Anders als nachgewachsene Heavy-

Metal-Bands mussten Deep Purp-

le (von Trockeneis-Wabern abge-

sehen) kein theatralisches Spek-

takel inszenieren, als sie nach dem

Comeback in der „Mark II“-Beset-

zung mit „Perfect Strangers“ 1985

auf Tournee gingen. Ian Gillan rang

noch nicht um Spitzentöne, und

Ritchie Blackmore war tatsächlich

(auf Bootlegs und dem restaurier-

ten Videomaterial hier dokumen-

tiert) bemüht, durch nicht routi-

niertes Spiel neben alten auch

neue Fans für sich einzunehmen.

F. Sch.

MUSIK/INHALT ★

★

TONQUALITÄT ★

★

BILDQUALITÄT ★

★

Y *

Roxette

LIVE: TRAVELLING THE WORLD

P a rlo p h o n e /W a r n e r D VD (157') u n d CD (7 9 ')

B ild : PAL 16:9; T o n: D D 2 .0 u n d 5.1; E xtra s:

D o c u m e n ta ry , U n te r tite l

Die Wiedersehensfreude der Fans

war riesig, als die von einem Ge-

hirntumor genesene Marie Fred-

riksson und Per Gessle 2011 zu ei-

ner Comeback-Tournee aufbrachen.

1,5 Millionen Menschen in 46 Län-

dern schien es nicht zu stören, dass

das gemischte Schwedendoppel in

den 1980ern stecken geblieben ist,

sie feierten mit Hits wie „Listen To

Your Heart“ dennoch eine ausge-

lassene Singalong-Party. Hektisch

geschnittene Live-Aufnahmen mit

lilastichigen Bildern und verwa-

schenem Soundmix geben dies nur

unzureichend wieder.

hake

MUSIK/INHALT ★

★

TONQUALITÄT ★

★

BILDQUALITÄT ★

★

Sara Bareilles

BRAVE ENOUGH: LIVE

AT THE VARIETY PLAYHOUSE

E pic D V D

(8 6 ')

B ild : 16:9; T o n : LPC M S te re o ; E x tra s : CD

Wie schon der Auftritt im Fill-